Wie kam es dazu?

 

Ist mein Briefing für eine Fotoproduktion besser, wenn ich selbst fotografieren kann? Muss der Trainer seine Sportart selbst ausgeübt haben? Ist es besser, wenn die Manager der digitalen Transformation selbst auch programmieren können? Der letzten Frage hat sich auch Barnaby Skinner gewidmet in einem ausführlichen Special im Tages-Anzeiger mit dem Titel «Coding-Bootcamps boomen».

Eine Anfrage von Ringier-CEO Marc Walder liess mich vor einiger Zeit einmal mehr über Sinn oder Unsinn einer solchen Initiative nachdenken. Marc Walder hatte seine Ansicht dazu bereits in einem Interview geteilt: «Es ist höchste Zeit, mehr übers Programmieren zu lernen».

Geboren war die “ Executive Tech Academy“: Ein hoch individualisierter Web­ Technik-Kurs für Kader, durchgeführt von sehr erfahrenen Mitarbeitern von Namics (in dem Fall Markus und ich). Dem Abenteuer stellt sich das Group Executive Board, kurz GEB, von Ringier selbst.

Die Executive Tech Academy bei Ringier

Die Executive Tech Academy bei Ringier

Das GEB investiert je eine Stunde seiner wöchentlichen Sitzungszeit in digitale Weiterbildung, entlang eines vorab definierten, zyklisch angepassten Curriculums über 15 Lektionen. Innerhalb dieser Lektionen erstellt jeder Teilnehmer „working code“ auf seinem eigenen Laptop. Ergänzt wird der Präsenzkurs durch weiterführende Online­ Informationen, eine spezifische strategische Einordnung des Themas und Leseempfehlungen in einem Extranet.

Zu Beginn war ich unsicher, wie gross der Nutzen der „Executive Tech Academy“ tatsächlich sein würde. In der Zwischenzeit kenne ich die hohe Qualität der Diskussion in der Gruppe und das Engagement und halte es für eine gute Idee. Denn was im Rahmen einer Führungsaufgabe auf keinen Fall funktioniert, ist Desinteresse, Unverständnis oder gar Ignoranz der digitalen Transformation. Um ganz vorne mit dabei zu sein, hilft es tatsächlich, mehr übers Programmieren zu wissen.